Mit 2 PS um die Ecke…!

Heute an der Ampel bei dieser furchtbaren Hitze steht in einem herrlichen Landauer ein Gespann vor mir mit zwei dunkelbraunen Rössern. Ein Kutscherin in Bayrischer Tracht und einer langen Gerte zieht auf der Abbiegespur gemächlich in die Gartenstraße ein. Da ich direkt hinterher gefahren bin mit einer Nobelkarrosse aus Stuttgart mit 70 PS ein erhabenes Schauspiel. Da ich im gesamten Auto alle Scheiben unten hatte konnte ich mit Passanten kurz reden. Ich rief den staunenden Zuschauenden zu : Zwei PS ! Jeder strahlte und genoß das grandiose Schauspiel. Manch einem wurde vielleicht da erst mal bewußt was zwei PS für eine Eleganz und Kraft bedeuten. In jedem Fall ein nichtmehr alltäglicher Vorgang. Ein junges Pärchen das mit mir zu Fuß in den Amtgarten eingebogen war begeisterte das Schauspiel von 2 PS genauso heftig wie mich. Hier vermisse ich die Pferdegespanne vom Volksfest.

Alleine das Pferdegetrappel klingt mir nach wie vor noch in meinen Ohren besonders wenn die Fahrt über Kopfsteinpflaster ging. Die Kommandos des Kutschers Hü und Hot und Brrrrrrr…..! Ein große Gastwirtschaft wurde in diesen heißen Tagen regelmäßigen mit Stangeneis beliefert. Wir Kinder wußten das. Denn regelmäßig kam dem Kutscher nach ein paar Freibieren so ein Eis aus….! Was gab es köstlicheres als dieses Wassereis vom Boden aufgehoben und geschleckt was das Zeug hält. Die Pferde bekamen ihren Heusack über den Kopf umgehängt und fraßen gemächlich bis die Fahrt wieder los ging. Die Attraktion war dann noch immer wenn eines der Pferde lospisste und einer der umstehenden irgendeinem zurief: Borzemuggel halt den Kopf drunter da wachsen die Haare. Der Eiskutscher bestieg seinen Wagen und die Vorführung war beendet. Was zurückblieb war ein riesengroßer Haufen von Pferdeäpfel. Die Kleingärtner standen schon mit Eimer und Schaufel zur Stelle um diesen Schatz nachhause zu bringen….!

Ein Tag kein wie kein zweiter…!

Heute stand als Hauptattraktion eigentlich der Erlebniskauf auf dem Tagesplan. Der wäre auch fast geglückt wäre da nicht ein Gemälde von mir aufgetaucht das ich fast auf den Tag vor 30 Jahren gemalt hatte. Wir haben eine Grafik von einem Frosch (Bild wir nachgereicht) zum neuen rahmen gegeben und auf der Rückseite des Frosches kam dann dieses Bild von mir zum Vorschein. Ich hatte es schon vermißt und dachte es wird noch in einem der Umzugskarton im Keller ruhen. Aber es kam anderweitig zum Vorschein. Jetzt war es wohl der richtige Zeitpunkt um es wieder zu präsentieren. In dieser Zeit so erinnere ich mich gut habe ich noch viel gemalt. Überwiegend mit Kreide, Röteln und Kohle. Da ich sehr frei gemalt habe also nicht direkt sehr gegenständlich besser gesagt abstrakt, erfordert es die ganze Fantasie des Betrachters oder der Betrachterin in dem Bild das zu sehen oder zu erkennen was sich ihm erschließt. Für mich als Maler stets eine spannende Angelegenheit. Vielleicht animiert mich das Bild so, dass ich wieder anfange zu malen. Es stehen mir ja als Künstler alle Optionen offen. Reizen würde mich ja großformatige Acrylgemälde, aber weder Raum noch Money ist vorhanden. Das macht mich etwas traurig und wenn das ABER nicht wäre.

Den Abend über habe ich dem Gewitter das sich bei uns ausgetobt hat zugeschaut. Es wußte auch nicht so recht was es wollte. Hat sich dann doch noch verzogen. Geblitzt hat es gewaltig. Der gewaltige Donner hat sich nur in der Ferne vernehmen lassen.

Jetzt lasse ich mir noch von Zuccero „E`Un Peccato Morir“ mit in die Nacht trällern.

Morgen allerdings gehts zum Erlebniskauf, versprochen !

Rosen für den Staatsanwalt…!

Ein Film mitten aus dem Leben im damaligen Nachkriegsdeutschland. Der Film noch in schwarz/weiß was die Dramatik der Handlung noch erhöhte. Es waren noch viele Autos zu entdecken die aus dem heutigen Verkehr längst verschwunden sind. Opel Rekord, der Kapitän, der Admiral oder Ford M12 der mit derWeltkugel vorne. Selbst ein Büssing LKW mit Winker. Man könnte behaupten da konnten die Autos noch Autos sein. Cadillacs und andere diverse Amischlitten. Jede Menge Straßenbaugeräte die man heute so nichtmehr im Einsatz hat. Neben schon renovierten Häusern die Bombengrundstücke mit ihren zum Teil noch provisorischen Bebauungen. Kindheitserinnerungen wie sie in fast jeder Stadt zu finden war. Und ewig hörte ich die Warnungen das du mir ja nicht in diese Trümmer reingehst. Das erst was wir gemacht haben sind in die Trümmergrundstücke reingekrabbelt. Nirgend jemand kannte sich da so gut aus wie wir. Es war schlichtweg der Abenteuerspielplatz hoch zehn. Es gab auch Häuser oder Keller die waren voll mit Munition. Ich bin da nicht rein. Mein Respekt vor diesem Zeugs war viel zu groß. Einer hatte mal eine Handgranate abgezogen, die waren allerdings zu dritt. Was aus denen geworden ist war nicht mehr zu erfahren. Sie sollen in ihrem eigenen Blut geschwommen sein. So die Aussage von Augenzeugen.

Zum Film selber es geht um Schokolade.

Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes…!

Die Sonne scheint die Kirchenglocken läuten allerdings gerade schon zur Mittagszeit, die gemeine Stubenfliege saust mit ihren Artgenossen durch die Küche. Wo ist die Fliegenklatsche ? Das Erfolgserlebnis sieben auf einen Streich wäre in greifbarer Nähe wenn diese Klatsche irgendwo zu sehen wäre. Wer hat sie gesehen, wer hat sie schon gesichtet? Der sogenannten gemeinen Stubenfliege bleibt dadurch eine Galgenfrist.

Es wird scharf werden so die Aussage der Köchin. Der Gulasch köchelt jetzt vor sich dahin und die Kartoffel müssen noch kochen. Die Peperoni feuerrot wird ihr scharfes Geheimnis noch offenbaren, zweimal wer Erfahrung hat. Ob noch was anderes scharf werden könnte? Ich glaube schon. Alleine nur die erotischen Gedanken daran lassen die Säfte steigen….! Nach dem guten sehr scharfen Gulasch und der roten Grütze mit Vanillepuddeling wird allerdings wie so oft der Mittagsschlaf die Oberhand gewinnen. Ich fühle es schon kommen….!

Unsere Familie der Norddeutsche Clan (Münster) hat einen Swimmingpool mit 6000 Ltr angeschafft, ein irreres Teil. Es rechnet sich, denn wenn die jedesmal alle Mann ins Schwimmbad gehen mit großem Hunger an der Pommesbude stehen, dann ist das Portmonee der Hausfrau, anschließend auch leer.

Eigentlich wollte, könnte ich…und was hab ich gemacht ?

Nix nur nachgedacht. Einfach nur nach-gedacht über Vergangenes, Gewesenes . Manches davon hätte ganz brauchbar sein können aber ich habe ja nur nachgedacht. Ich versuche jetzt gleich nur nach vorne zu denken. Was soll`s morgen Mittag zum Mittagessen geben oder gehen wir essen. Zu wem zum Lieblingsitaliener der eigentlich ein Pakistaner ist. Der macht für mich die beste Pizza in der Stadt. Keiner kann seiner Pizza Diavolo das Wasser reichen. Oder in den Chinesischen Kaiserpalast wo es als Nachspeise flüssige Schokolade gibt. Das wären Gedanken für das Morgen den Sonntag. Oder was vielleicht noch spannender wäre die Überlandfahrt. Aber in Coronazeiten kein so einfaches Unterfangen. Die erste Frage ist dann meistens haben sie reserviert? Natürlich nicht, sofort gibts bei uns lange Gesichter. Zu denen gehen wir nichtmehr hin die wollen unser Geld nicht! So könnte man sofort denken. Oder vielleicht haben sie wegen Reichtum geschlossen.

In einem Cafe`in Crailsheim haben wir schon 8 Anläufe genommen und bisher immer nur Pech gehabt. Die Aussagen warum wir da nicht reinkommen sind die altbekannten. Keine Reservierung, kein Platz, zu voll etc. Eines Tages werden wir reinkommen da bin ich mir ziemlich sicher. Ich denke in die Zukunft. Und denke an die schönen kleinen Zuckergusstörtchen die auf mich warten …?

Es will mer nedd inn de Kobb enei wie kann enn Mensch nedd von Frangford sei !

Dieser Ausspruch wird fälschlicherweise immer dem Johann Wolfgang Goethe zugerechnet ist aber nicht von ihm sondern vom Friedrich Stolze.

Jetzt wie komme ich zu Goethe und Stolze ganz einfach über meinen Hessischen Dialekt. Ich war beim Arzt und die wunderschöne Helferin hatte mir ein „Pfläschterle“ aufgeklebt. Der Arzt Dr. Roggenbrod meinte dazu nur dies sei ein nette Beschreibung von Pflaster. Sowas geht halt nur im Dialekt. Und auch auch meine Radiosendung „Nik vor 12!“ mach ich so wie mir der Schnabel gewachsen ist. Uff Hessisch vermengt mit ein bisschen Hochdeutsch je nach dem wo mein Gast ebenso her kommt. Ich hatte schon mal eine Personaltrainerin aus Buenos Aires die ein astreines Bayrisch sprach weil sie in München groß geworden ist. Da ich große Zeit meiner Kindheit in Bayern verbracht habe war unser Gespräch unheimlich lustig und gschert, boarisch eben. Wer ko der ko und mir san mir !

Eine Sprache lebt für mich nur im Dialekt ! Wer keinen Dialekt kann ist für mich arm dran. Nun lebe ich in Hohenlohe eine herrliche immer noch geheimnisvolle Landschaft und ein Dialekt der sich weder vom Schwäbischen noch vom Bayrischen hat vereinnahmen lassen. Der seine Eigenständigkeit-Unabhängigkeit stets bewahrt hat. Corona hat uns dieses Jahr einen gewaltigen Einschnitt abverlangt das Fränkische Volksfest fällt aus. Wobei doch beim Bier und lieben Gott alle gleich sind die Hohenloher, die Franken und die Schwaben. Einziger Trost unser Bier hier in Crailsheim wird von Engel `s Hand gebraut.

Prost mein Engel !