Die Mystik im Tee…

Der leicht knisternde Kandiszucker im Tee verleiht dem Raum in dem orientalische Lampen von der Decke hängen eine Atmosphäre wie in tausend und eine Nacht. Das leicht gedämpfte warme Licht und das Lächeln der Gastgeberin lassen mich bei einem guten Stück Kuchen vergessen, daß draußen die eiskalte dunkle Nacht auf mich wartet.

Winterzeit hat so etwas von Stille, einem warmen Ofen und einem heißen Kakao mit frischen Lebkuchen. Geheimnisvolle dunkle kalte Nächte mit sternenklaren Himmeln. Gespräche bei Kerzenschein über Gott und die Welt sie sind heute nicht mehr möglich, das Handy liegt überall in Sichtweite.

 

Der erste Schnee…..

Als Kind habe ich mich immer gefreut wenn es schneite, heute kann mir der Schnee gestohlen bleiben. Es liegt wahrscheinlich daran das wir keinen gescheiten Schlitten mehr haben und der nächste Abhang ist Tagesritte von uns entfernt. Mit Anlauf nehmen und einen Baucher auf den Schlitten und mit den Schuhen bremsen und lenken, wird es wahrscheinlich auch nicht mehr so weit her sein ?

Ich hatte ein paar Winterstiefel aus Leder und wenn die nass waren kamen sie ins Backrohr ausgestopft mit Zeitungspapier. Mit der Hose war das genau so, die war unten immer schon gefroren, die wurde dann über dem Ofen aufgehängt zum trocknen.

Das Fazit,  „du bleibst in der Küche !“ Es gab dann meistens einen heißen Kakao und irgendetwas selbst gebackenes. Was blieb war aus dem Fenster zu schauen und  mit heißen Wangen zu beobachten wie die Schneeflocken durch den Wind zusammen gewirbelt wurden. und dann die Bauklötze unterm Sofa raus und sofort gespielt…!

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Klein aber fein…!

Autorenlesung mit Wildis Streng aus ihrem neuen Krimi „Muswiese“. Ein kleiner aber sehr erlesener Kreis von Leserinnen und Lesern scharte sich um „DIE“  Hohenloher Krimiautorin Wildis Streng. Die „Muswiese“ eines der ältesten Feste überhaupt. Wichtigste Aussage dort: Sou sa mer aach a weng do ? Es gibt den „Leddicha Dooch“ auf neudeutsch Single Markt-Tag. So manche Ehe die hier ihren Anfang nahm hielt: bis dass der Tod uns scheidet…!

Wer in Hohenlohe seinen Urlaub verbringen möchte, sollte Wildis Krimis lesen. Denn dort kann er mehr über Landschaft, Gebräuche und Menschen erfahren als in jedem Reiseführer. Morde hin oder her passieren überall. Ihre muntere Sprache ist gut gewürzt mit dem hiesigen Dialekt und dem „sou“ haben mich als „Reigschmegder“ doch manches mal breit grinsen lassen.

Bloß wer der wahre Täter ist, dazu kam es nicht mehr. Das Buch muß her, denn ich möchte es wissen wer`s  gewesen ist !

Zum Wohl des Kindes…!

Die Fortbildung ist vorbei. Vier Wochenende intensives Lernen und  Erfahren was für Leid es für Kinder gibt und geben kann, wenn die Beziehung der Eltern scheitert. Das was wir Ehrenamtlichen hier leisten können ist ein ganz kleiner Beitrag zum Wohl des Kindes.

Ich kann Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser  nur die Anregung geben, erkundigen sie sich beim Kinderschutzbund. Hier werden Ehrenamtliche gebraucht, hier gibt es einige Einsatzgebiete.

An alle die dabei waren, es hat unglaublich Spaß gemacht mit Euch! Genossen habe ich heute allerdings  das spätere Frühstück um 10 Uhr .

Zitterndes Herz 2

… war die Leiche einer Frau oder besser das, was noch von ihr übrig war. Es schien ihm als friere sein Blut in den Adern und er griff zitternd zum Handy und rief die Polizei.

Die Crailsheimer Polizei rückte mit einer ganzen Hundertschaft an. Sirenengeheul ohne Ende. Das gesamte Areal wurde weiträumig abgesperrt. Da die Feuerwehr ebenfalls mit alarmiert war entstand rund um den Fundort der Leiche ein Blaulichtgewitter immensen Ausmaßes. Rotweiße Absperrbänder überall. Selbst für Fußgänger war kein Durchkommen mehr. Die Leiche wurde geländet und mit einer grauen Plastikplane abgedeckt. Die Goethestrasse, insbesondere die Brücke, war für jeglichen Verkehr, Fußgänger, Radfahrer und auch Anwohner gesperrt worden. Das durch die Sperrung entstandene Verkehrschaos war gewaltig. Durch die hiesige Feuerwehr wurde ein Berufstaucher eingesetzt, der eventuell nach der in Frage kommenden Tatwaffe und dem Kopf der Leiche die Jagst absuchte. Bevor die Wasserleiche in die Gerichtsmedizin gebracht wurde, warf die Gerichtsmedizinerin Frau Doktor Christel Quandt noch einmal einen kurzen Blick auf den gelandeten Torso. Ihre lapidare Feststellung zu Hauptkommissar Harry Eisenkopf und Kommissarin  Martina Steinacker, „Sie lag schätzungsweise zwei Tage im Wasser. Mehr dann dazu dann nach der Obduktion und  im Abschlussbericht“. Frau Quandt war eine sehr attraktive Dame im mittleren Alter, der man ihren Job sicher nicht ansah. Auf die Frage „Was glauben sie denn was ich beruflich so mache?“ Bekam sie stets die gleiche Antwort, „sicher sind sie Lehrerin an der Grundschule in Ingersheim, die ersten drei Schulklassen.“ Den Eindruck den sie hinterließ kam durch ihre fröhliche Art auf Menschen zuzugehen. Wenn sie erzählte, von was auch immer, war jeder angetan. Selbst die grausamen nüchternen Berichte „ihrer Gäste“ wie sie sie scherzhaft nannte, bekamen durch ihre Ausführungen ein besonderes Gesicht. In diesem Fall hätte Eisenkopf und die Steinacker sich gewünscht das dem so wäre. Aber die Realität war nun mal grausam anders. Eine Frauenleiche ohne Kopf in der Jagst das hatte es in Crailsheim so noch nicht gegeben. Eine grausame schauerliche Uraufführung.

In der lokalen Tagespresse stand am nächsten Tag mit großen Buchstaben „ Frauenleiche ohne Kopf in der Jagst“. Kommissar Eisenkopf und seine Assistentin Steinacker schüttelten über diesen Bericht nur mit dem Kopf und mussten feststellen „die wissen nix, schreiben aber so, als wüssten sie schon wieder wer der Täter ist“.

Ein uniformierter Kollege brachte am nächsten Morgen einen großen braunen Umschlag in dem sich der Obduktionsbericht befand. Kein Wasser in der Lunge, die Frau war schon tot bevor sie in die Jagst geworfen wurde. Sie war nackt und alles deutet auf einen Sexualmord hin. Geringe Spuren von Sperma konnten noch nachgewiesen werden. Das Sperma so der Untersuchungsbericht sei allerdings erst nach ihrem Tode in ihre Scheide gekommen. Ihr geschätztes Alter lag bei 15-18 Jahren, Haarfarbe brünett und nicht ganz schlanke Figur. Man hatte es wahrscheinlich mit einem nekrophilen Täter zu tun.  Wer allerdings die Tote war konnte erst einmal nicht ermittelt werden.

Vermutlich, so Hauptkommissar Eisenkopf könnte sie auch aus den osteuropäischen Staaten stammen. Da er diese Vermutung mehr zu sich selbst gesagt hatte kam von seiner Assistentin Martina Steinacker nur der Satz, ihr Wort in Gottes Gehörgang. Man hatte ein weibliche Leiche einen Torso, der mindestens zwei Tage in der Jagst gelegen hatte und wusste bis jetzt noch nicht wer sie war, woher sie kam und warum sie ausgerechnet in Crailsheim in der Jagst gefunden wurde. Wie es schien ein ungewöhnlicher Todesfall, der ihnen noch gewaltig zu schaffen machen könnte.

Schwarz/ Weiß bringt es auf den Punkt …

 

Ich treffe ihn wieder-  einen der ganz großen schwarz-weiß Fotografen dieser Zeit: Peter Widera, gebürtig in Polen, der Fotografie betrieben hat trotz und in einer sehr schwierigen Zeit. Er hat ausgestellt mit seinen Fotofreunden in einigen Ländern des damaligen Ostens. Getrennt vom Westen durch den eisernen Vorhang. Er war es, der mir zeigte wie man einen s/w Film entwickelt. Alle anderen sagten mir stets es sei ganz leicht, zeigten mir es aber nicht. Durch ihn war es für mich möglich, meine eigenen Bilder selbständig in die Öffentlichkeit zu bringen. Heute sitzt er im Rollstuhl und ich bin dankbar das ich ihm begegnen konnte.

Mein Fotolabor steht noch genau so wie ich es beim letzten Mal benutzt habe. Manche Nächte habe ich dort in der Dunkelkammer verbracht. Es zusammen zu räumen und wegzugeben lässt mir mein Herz bluten….!

Portraits aus meiner Serie: Migranten/Rußlanddeutsche in Crailsheim von 1993. „Menschen wie Du und ich!“