Sauwetter es regnet….überall ?

Schau ich aus dem Fenster, sehe ich wie es regnet. Ein Glück, ich sitze am Küchentisch und freue mich über die warme Stube. Jetzt irgendwo mit dem Fahrrad unterwegs….egal nach da oder da. Der Regen dringt langsam durch die gesamte Kleidung. Biste erst mal richtig durchnässt, ist alles eh scheissegal. Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Wer es schon erlebt hat, weiß, von was ich schreibe. Es sind mehr Kindheitserinnerungen. Heute fährt man Auto und die Wege mit dem Fahrrad sind fast alle autobahnmäßig ausgebaut. Lang lang ist’s her… oder doch nicht so lange?! Viele haben`s vergessen oder tun so als könnten sie sich nicht mehr daran erinnern.

Jetzt haben wir extra einen Korb voll Süßes gekauft falls die kleinen Gespensterchen an der Tür klingeln. Keiner ist gekommen. Jetzt muß ich mich erbarmen und das ganze Zeug alleine auffuttern. Eine Herausforderung. Alleine nur der Gedanke, dass es in unserem Stadtteil keine Kinder mehr gibt oder Kinder, die diesen Brauch noch kennen. bzw. deren Eltern, lässt mich erschaudern !

Die ehemaligen Gespensterchen sind erwachsen und feiern nach wie vor alles. Wenn der Whiskey ausgeht wird der mit dem Taxi angefordert. Clever, denn der eigene Führerschein kommt so nicht in Gefahr. Der Taxifahrer weiß mittlerweile schon genau welche Sorte Whiskey und wo der steht. Die ehemaligen Gespensterchen belohnen ihn dafür auch mit einem fürstlichen Trinkgeld. Die Bräuche ändern sich. Kommt ein Whiskey gefahren….!

Einmal Pfadfinder- immer Pfadfinder

Es gibt im Laufe eines Lebens immer wieder mal spannende Begegnungen. Ganz besonders sind diese, wenn ein Stückchen Vergangenheit dadurch aufploppt, wie kürzlich die, mit einem Pfadfinder. Wir waren 1977 zusammen in England, in Birmingham, Blackwell Court. Wir, die Irmgard und ich, als Leiter und er als Pfadfinder. Wir haben uns dann aus den Augen verloren. Alles eine Ewigkeit her. Nun sind wir uns im Ländle durch einen puren Zufall wieder begegnet.

Es ist das gemeinsame Tun, es sind die Werte, die uns nach wie vor verbinden. Werte, die uns geprägt, uns getragen haben. Werte, die ihre Gültigkeit noch nicht verloren haben. Und dann die Erinnerungen. Zugegeben, man muß vielleicht etwas tiefer graben. In das damals gemeinsame Erlebte eintauchen. Es ist “ Ahja, na klar, jetzt fällt´s mir wieder ein“.

Drei Wochen bestes englisches Regenwetter. Sturm, nasskalt, keine Sonne bis auf einen einzigen Tag. Sonne dann wie in Mallorca. Der Tag wäre fast in der Katastrophe geendet. Es kam der Lagerkoller auf. Einer griff zur Axt. Wir konnten ihn beruhigen. Beim allmorgendlichen Fahnenappell kam einem Pfadi die Fahne aus….peinlich, peinlich. Der „Flatto“ hat unermüdlich weiter trompetet, er blieb der Fels in der Brandung.

Ich freu mich auf unsere weitere Begegnung mit „Börnsi“. “ Kannste Dich noch an den erinnern und was ist aus dem und der geworden? Es sind die besonderen Erlebnisse, die gerne wieder nach oben sprudeln, ähnlich wie Kohlensäure in der Sprudelflasche. Es bleibt spannend zu erleben oder zu erfahren was so aus den einzelnen Knaben und Mägdlein geworden ist.

„Gut Pfad“

Kartoffel for ever !

Ich möchte mich auf diesem Wege bei Euch allen für die netten Geburtstagswünsche und Geschenke bedanken ! Große Heiterkeit fanden die Haschkekse und von einer wunderschönen Landfrau ein Sack Kartoffel. Übrigens die besten die es hier in dieser Gegend gibt. Da ich im Kartoffelland Vorderer Taunus aufgewachsen bin, fast wie ein Geschenk des Himmels ! Diese Kartoffel stellen mich wieder auf die Beine, nachdem mich das Diakoneo, ,die Urologie, in Hall mit einer Uro-Sepsis nicht kaputtmachen konnte. Bei der erneuten Einlieferung durch den Notarzt in diese Station, wurde ich u.a. als Simulant beschimpft.

Nie wieder Urologie Diakoneo Hall !

Was ist los? Ist was passiert???

Seit fast einem Vierteljahr schon ist hier nix und draußen viel passiert. In Vertretung von Nik vor 12 erdreiste ich mich heute um ein Lebenszeichen abzusetzen. Vorweg- hurra!, wir leben noch.

Im Juni begab sich Nik nach Schwäbisch Hall ins Diakoneo, früher einfach mal nur Diak genannt. Offiziell und in der langen Version Diakonissenkrankenhaus. Es war ein gutes und renommiertes Krankenhaus. Mittlerweile durch den Zusammenschluss mit der Diakonie … na ja….

Nik hat sich also zu einer, für Männer im gewissen Alter nicht unüblichen, Operation begeben. Nach ein paar Tagen sollte, so die Ärzte, alles gut sein. So schien es auch die ersten zwei, drei Tage danach. Dann, beim Besuch, fiel mir auf, dass er nur noch müde war. Noch müder als sonst. Am 5. Tag nach der OP holte ich ihn ab. Die Schwester, die ihn mir übergab meinte „Sie haben doch sicher einen Pflegedienst und alles zu Hause“ „????????????????“ „so schwach wie der Mann ist“ . Wir kämpften uns ins Parkhaus durch. Unterwegs trafen wir noch eine Freundin. Auf der Fahrt nach Hause besprachen wir wie der restliche Tag ablaufen soll und ich kaufte noch geschwind für‘s Mittagessen ein. Zu Hause dann setzte Nik sich in den Sessel und schlief sofort und sehr tief ein. Und von da an, konnte ich dann zusehen, wie er tatsächlich schwächer und schwächer wurde. Er fand noch gerade so den Weg ins Bett, musste gelegentlich raus und blieb dann auf dem Bettrand sitzen und schlief, war kaum ansprechbar. Ein Anruf spätabends in der Klinik brachte mir die Ansage des Arztes „…dann kommen sie morgen früh um 11 Uhr in die Klinik“ . Wie? Einen Menschen, der kaum ansprechbar ist? frühmorgens rief ich dann die 112. Die Diagnose, die ich erfragen wollte und die ich erstmal nicht erhielt, lediglich „wir haben einen Stamm angesetzt“, hieß bei Entlassung Uro- Sepsis. Nik kämpfte hart einige Tage und eine weiteren Aufenthalt im Diak , kämpfte während einer Reha in Bad Mergentheim und kämpft immer weiter.

Dieser Kampf zeigt Wirkung, Tag für Tag geht es ein Stückchen vorwärts, manchmal ein bisschen zurück, manchmal stagniert es aber es ist schon ein Stück geschafft und es geht weiter…

Ich grüße Niks Fangemeinde . Bleibt ihm treu! Er kommt wieder!!!

Ich seh(e) etwas was Du nicht siehst !

wenn ich am Küchentisch sitze und zum Fenster hinaus schaue, dann sehe ich eine große, alte Tanne. Sie hat ihre Äste bis in den Wipfel breit ausgefächert. Im rechten obersten Ast erkenne ich ein Gesicht. Wie es scheint, präsentiert es sich nur für mich. Es ist geschlechtsneutral. Ich habe mir schon einmal den Zeichenblock bringen lassen und werde heute noch nach der Zeichenkohle suchen. Bevor ich mit der Fotografie begann hab ich gezeichnet. Portraits mit Kohle, Bleistift und Röteln. Ich habe mich heute für den Bleistift entschieden. Er ist für die erste Skizze am besten geeignet. Erst danach käme dann die Kohle.

Ich freu mich schon auf den ersten Nach-Corona- Besuch in der Kunsthalle Würth. Dabei denk ich andauernd an den Sauhund, den Kuckuck. Ein wunderschöner Vogel und ein solcher Sauhund. In der Kunsthalle Würth hat er seine Heimat gefunden. Was da nur noch fehlt, ist das Kuckucksnest. So aus dem Stegreif wüßte ich jetzt auch nicht wie ich es malen sollte. Vielleicht komme ich noch drauf? Aber mir fällt ein da ist doch schon mal einer über das Kuckucksnest geflogen !

Ob Tommi Ungerer in „Tierleben und Getier“ einen Kuckuck gezeichnet hat glaub ich jetzt mal nicht. Der hat andere prächtige Getiere gezeichnet. Ich habe ihn noch zu seinen Lebzeiten beim Würth kennenlernen dürfen. Meine Frage was es denn mit der Sau und dem grünen Apfel auf sich hat, das hat er mir  und den anderen Anwesenden voller Freude erklärt.

Schade, er hat den Zeichenstift für immer aus der Hand gelegt…RIP