Noch gar nicht so lange her…!

Russlanddeutsche sind bei ihrer Ankunft hier auf große Ablehnung der eingeborenen Bevölkerung gestoßen. Ihre Namen waren und sind einfache klare Deutsche Namen. Ein Handicap allerdings, diese Menschen sprachen fast überhaupt kein Deutsch. Es waren die Alten die noch Deutsch sprachen. Es war ihnen in Rußland und der Sowjetunion verboten Deutsch zu sprechen. Wurden doch viele von Ihnen durch Stalin zwangsdeponiert . Bei meinen Aufnahmen bekam ich fast überall die gesamte Lebensgeschichte erzählt. Nicht einfach für mich als Fotografen. Krieg, Tod, Krankheiten und Entbehrungen, Verlust von nahen Angehörigen. Eine gesamte Leidensgeschichte durch alle Familien die sich haben fotografieren lassen.

Mir ging es nur darum aufzuzeigen: es sind Menschen wie Du und ich mit ihren Vorlieben, Hobbys und Tätigkeiten.

Dem Projekt gab ich den Namen „Karaganda“. Alle Aufnahmen habe ich im April 2004 analog gemacht.

Einige der Portraitierten sind schon verstorben, mögen sie den Frieden gefunden haben, den sie in Ihrer alten Heimat nicht finden durften.